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Hier eine Auswahl der Architektur-Filme...
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Das DOK.fest München bringt den künstlerischen Dokumentarfilm ins Kino. Mehr als 130 Produktionen aus 40 Ländern sind auf einem der größten Dokumentarfilmfestivals Europas zu sehen. An elf zentralen Spielorten zeigt das Festival in verschiedenen Wettbewerbsreihen die neuesten Filme und ermöglicht dem Publikum, mit internationalen Filmemachern ins Gespräch zu kommen. Das diesjährige Gastland ist Brasilien, die Retrospektive ist den Arbeiten der britischen Filmemacherin Kim Longinotto gewidmet und wie im vergangenen Jahren gibt es neben den Wettbewerbsreihen spannende Specials, ein Open-Air und erstmals eine Best-of-Oscar Reihe.
Hier eine Auswahl der Architektur-Filme...
MAN MADE PLACE
Mo, 12.05. | 18:00 Uhr | HFF - Kino 1
MAN MADE PLACE zeigt ein China, das sich an der einen Stelle auf und an der anderen abbaut. In Kangbashi soll das neue Zentrum für Verwaltung, Forschung, Finanzen und Bildung entstehen, Yumen ist eine alte Ölstadt in der Krise. Beide Städte sind leer. Der Film zeigt in eindrucksvollen Bilder, wie sich die zwei Städte während der Urbanisierungswelle entwickelt haben und entwickeln. In kürzester Zeit aus dem Boden gestampfte Häusermeere in der einen und verlassene, verfallene Wohngebiete in der anderen: Da liegt sie also die Zukunft und die Vergangenheit – nur Menschen sieht man kaum.
Regisseur: Yushen Su, Deutschland 2012, 53 Min.
OCCASIONAL MONUMENTS
Do, 08.05. | 20:30 Uhr | HFF - Kino 1
Weiterleben Detroit! 2013 hat die Stadt in den USA Insolvenz angemeldet, als Folge des wirtschaftlichen Niedergangs. Die einst blühende „Motor City" kämpft gegen Armut, Leerstand und Abwanderung. Und nun? Die Stadt aufgeben? Auf keinen Fall. Die Wiederbelebung kommt von innen, aus der Stadt selber, durch die gebliebenen Einwohner. So fährt man durch die Straßen einer bankrotten Stadt, in der sich so einiges regt. Durch kreative Geschäftsmodelle erobern sich die Menschen den urbanen Lebensraum zurück, in leeren Hallen tragen sie auf Open Stages ihre Ideen vor: vom Theaterprojekt über eine eigene Buslinie bis hin zur Selbstversorgung durch Urban Farming. „Work to make Detroit better!" Deutschland, Brasilien 2013, 63 Min., Regisseur: Theo Solnik
KATHEDRALEN DER KULTUR
Fr, 09.05. | 20:00 Uhr | Filmmuseum
Wie würden Gebäude klingen, wenn sie eine Stimme hätten? Was würden sie uns erzählen? Vielleicht würden sie Dinge sagen wie „I'm a living breathing culture machine" und „I bring a lot of joy, but tears as well". Vielleicht würde die Berliner Philharmonie tatsächlich berlinern und das Halden Gefängnis in Norwegen mit monotoner Stimme sprechen. Vielleicht würden sie uns aus Büchern vorlesen, wie die russische Nationalbibliothek in St. Petersbug: Gogol, Blok, Dostojewski. Ganz bestimmt aber würden sie uns die Garderobieren, Bodenverlegerinnen und Bibliothekare als die wahren Hüter ihrer Geheimnisse vorstellen. Opulenter 3D-Film von sechs namhaften Regisseuren, die der Seele sechs namhafter Bauten nachspüren. Deutschland, Dänemark, Österreich, Norwegen, USA, Japan, Frankreich 2013, 156 Min., Regie: Wim Wenders, Michael Glawogger, Michael Madsen, Robert Redford, Margreth Olin, Karim Ainouz
GÖTTLICHE LAGE
Fr, 09.05. | 10:00 Uhr | HFF - Kino 1 und Audimaxx
Sa, 10.05. | 17:30 Uhr | Atelier 1
Mi, 14.05. | 09:30 Uhr | City 3
"Auf keinen Fall ein Separierungsmodel, bitte keine Ghetto für Ältere oder Reiche!", sagt die Projektleiterin aufgeregt und bringt damit das Gentrifizierungsdilemma der Stadtentwicklungsplanung mit wenigen Worten auf den Punkt. Aus einem stillgelegten Stahlwerk in Dortmund soll hochwertiger Wohnraum mit Hanglage und Seeblick werden. Aber wie soll das gehen, wenn aus dem umliegenden Arbeiterviertel dank der Stilllegung vorwiegend ein Arbeitslosenghetto geworden ist? Mit präzisem Blick auf eine Handvoll Protagonisten offenbart der Film über die fünf Jahre der Umsetzung dieses städtebaulichen Großprojekts die ganze Schizophrenie zwischen dem Anspruch der Sozialverträglichkeit und einer Profitmaximierung. Deutschland 2013, 100 Min., Regie: Ulrike Franke, Michael Loeken
GREY CITY
Do, 13.05. | 21:30 Uhr | Atelier 1
Megacity – Megagraffiti: Sao Paulo, Hochhausdschungel mit eintönigen Fassaden und breiten Autobahnen, ist ein idealer Nährboden für Streetart-Künstler wie die Osgemeos, Nina, Finok, Zefix, Ise und Nunca. Mit ihren großflächigen und neuartigen Graffitis haben sie einen ganz eigenen Stil geprägt, dessen Originalität weltweit Aufmerksamkeit erregte. Im täglichen Katz-und-Maus-Spiel mit dem Reinigungsorgan der Stadt wird ein genehmigtes Kunstwerk „versehentlich" mit Grau überstrichen. Ein Skandal. Nun soll innerhalb von 15 Tagen ein neues Werk auf der Mauer entstehen. Mesquita schafft ein audiovisuelles Kaleidoskop mit spektakulären Graffitis, Szeneinterviews, nostalgischem Archivmaterial und animierten Clips. Den Titelsong liefert Newcomer Criolo. Brasilien 2013, 80 Min., 16 mm, Regie: Marcelo Mesquita, Guilherme Valiengo