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Architekturclub | Martin Hirner im Gespräch mit Thomas Demand...

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Architekturclub | Martin Hirner im Gespräch mit Thomas Demand...

Die Fotografie zeigt eine völlig harmlose, allen vertraute Szene. Eine Veranda, Topfpflanzen und das weltweit erfolgreichste Stuhlmodell. Und obwohl die Szenerie vertraut erscheint, wirkt sie gleichzeitig verblüffend steril.

Hier wird ein Werk des Künstlers Thomas Demand beschrieben. Es trägt den Titel „Patio". Demand baut regelmäßig nach fotografischen Vorlagen Modelle aus Papier und Pappe, fotografiert diese und stellt Abzüge im Maßstab 1:1 her. Im Anschluss werden die Modelle vernichtet. Nicht selten handelt es sich bei den Darstellungen um Orte, die gesellschaftlich relevante Ereignisse abbilden. Bei „Patio" ist das die private Umgebung von Whitey Bulger, einem der meistgesuchten Flüchtigen des FBI. Unmittelbar ist der Betrachter gezwungen, sich mit der Bedeutung eines Ortes und seines Kontextes auseinanderzusetzen. Ob Demand realen Orten ihre „Unschuld" zurückgibt oder ihnen in einer illusionistischen, modellhaften Form dieselbe nimmt, sind Fragen, mit denen beim Betrachten von Demands Werken und dem „Eintreten" in seine Welt zumindest Irritationen verbunden sind.

Grundsätzlich werden Themen angesprochen, die in jedem architektonischen Planungsprozess ebenfalls entscheidende Bedeutung haben. Was macht einen Ort aus? Womit ist er belastet? Wodurch lässt er sich identifizieren? Wie können Besonderheiten unterstützt oder retuschiert werden? Ab wann sind Eingriffe in einen Ort lediglich planerisch, bereits modellhaft oder schon real?

Dem Architekten und Stadtplaner Martin Hirner, der gemeinsam mit seinem Partner Dr. Martin Riehl ein vielfach ausgezeichnetes Architekturbüro in München betreibt, ist es gelungen, den international renommierten Künstler Thomas Demand für diesen Abend in der Dialogreihe des Architekturclubs zu gewinnen. Unter dem Titel „Modelle Bauen" sprechen die beiden über Verwandtschaften und Unterschiede zwischen Architektur und Kunst.

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