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Aufgabe an die Architekten: wo und wie soll bezahlbarer Wohnraum für Flüchtlinge geschaffen werden?
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Aufgabe an die Architekten: wo und wie soll bezahlbarer Wohnraum für Flüchtlinge geschaffen werden?
Der BDA Bayern sieht den Weg zur Lösung des akuten Bedarfs an bezahlbarem Wohnraum in einem aktiven Miteinander aller Kompetenzen unter Einbeziehung von Soziologen, Architekten und Stadtplanern mit dem Ziel, Qualität zu sichern, Baukosten zu senken und die Prozesse zu beschleunigen.
Dabei sollte man nicht aus den Augen verlieren, dass es sich in erster Linie um Menschen handelt, die über die erste Unterbringung hinaus auch eine Perspektive brauchen. Unterkunft zu schaffen allein genügt nicht. Es muss also darum gehen, Migranten die aktive Teilhabe an unserer Gesellschaft zu ermöglichen. Sie sollen sich einbringen können, tätig sein dürfen. Je mehr gesellschaftliche Kräfte sich gemeinsam anstrengen, die Potenziale der Zuwanderer zu fördern, desto höher wird die Akzeptanz und desto besser wird die Integration gelingen.
Was heute gebaut wird, wird für Jahrzehnte bewohnt. Auch wenn jetzt schnelle und kostengünstige Lösungen gefragt sind, sollen diese unter Beibehaltung baulicher, wirtschaftlicher und gestalterischer Qualitäten für eine langfristige volkswirtschaftliche Wertschöpfung entwickelt werden. Bauten, die sich in unsere bestehenden Dörfer, Städte und Landschaften einfügen, fördern die Integration der Menschen. Dabei ist ebenso eine nachhaltige Landesplanung erforderlich, die sich mit der kreativen Nutzung bestehender Siedlungs- und Infrastrukturen auseinandersetzt. Zudem ist Migration mit den anderen großen gesellschaftlichen Fragen wie Energiewende, Demographie und Digitalisierung zu betrachten.
Vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen und Erfahrungen unterhalten sich zwei Architekten aus der Levante mit Vertretern der Regierung von Oberbayern und der Obersten Baubehörde über die zentrale Frage, wie sozialverträglicher Wohnraum geschaffen werden kann, der städtebaulich und gesellschaftlich zu einem Zuhause für Alle beiträgt. Der BDA Landesvorsitzende Karlheinz Beer moderiert den Abend.
Im Rahmen von „Heimat in der Ferne" werden Rami Kasbari (Architekt, Ramallah), Dr. Lore Mühlbauer (Regierung von Oberbayern) und Ministerialrätin Gabriele Engel (Sachgebietsleiterin Hochbau der Obersten Baubehörde, München) zunächst in kurzen Impulsvorträgen einen aktuellen Blick auf die Situation im Orient, als auch auf die Situation in Bayern und in der Stadt München werfen. Im anschließenden Podiumsgespräch der Referenten und mit Rawi Alazar (Architekt, Damaskus und derzeit Asylsuchender, Mittenwald) soll dann gemeinsam diskutiert werden.
Moderation: Karlheinz Beer, Landesvorsitzender BDA Bayern
Weitere Veranstaltung:
10./11.03.2016 „Flucht nach Vorne!", Symposium konzipiert von Gastkuratorin Julia Hinderink MA RCA, Museum Fünf Kontinente, Maximilianstraße 42, München