Arbeiten Sie auch zuviel? Eine Reihe über Hotels, die für eine kurze intensive Auszeit, um den Akku wieder aufzuladen, mehr bieten, als gewöhnliches Wellness. Dieses Mal: Eine Kur, die satt, schlank und glücklich macht...
Teil 3:
Ernährung ist das zentrale Thema, wenn es um Gesundheit geht. Daher ist seit Längerem das Fasten in aller Munde. Herrlich soll es sein, ungeheuer gut tun, wie neugeboren fühle man sich... Doch was, wenn einen graust vorm Fasten? Vor Nahrungsentzug, totaler Entbehrung und... Hunger?
Dafür gibt es die ideale Lösung: Schlanke Tanne!
Schlanke was? Diese Kur mit dem poetischen Namen, benannt nach ihrem Anbieter, dem Hotel Tannerhof, bedeutet eine fast kohlenhydratfreie Ernährung. Man bekommt drei sehr gut schmeckende sättigende Mahlzeiten, jedoch ohne die üblichen Beilagen. Das Konzept samt seiner Wirkung erläutert die Ärztin und Inhaberin des in Familientradition geführten Hauses Burgi von Mengershausen in einem ausführlichen Ernährungsvortrag. Es gibt gut verständliches Infomaterial und geschultes Servicepersonal, welches Fragen am Esstisch in der Stube kompetent beantworten kann. A propos am Tisch: sinnvollerweise sitzen die verschiedenen Gäste wie "Faster", "Schlanke Tanne" und normal Essende, in unterschiedlichen Stuben; so kann man sich mit Gleichgesinnten am Tisch austauschen und muss keine Stielaugen auf fremde Teller bekommen...
Das Essen ist nicht komplett kohlenhydratfrei, denn diese verstecken sich in fast jedem Nahrungsmittel. Selbst Gemüse wie Karotten, Rote Beete, Erbsen und vieles mehr haben einen Kohlenhydratanteil. In Milchprodukten verstecken sie sich in Form des Milchzuckers und auch die vielgelobten Nüsse sind leider nicht ganz frei von ihnen. Aber Gott sei Dank versuchen die Ernährungsexperten des Tannerhofs nicht jede einzelne Kohlenhydrate zu eliminieren, sondern lediglich die, die man aus Gewohnheit im Überfluss zu sich nimmt. Denn zuviel derer lassen bekanntlich das Insulin in die Höhe schießen, was in kurzer Zeit zu neuen Hungergefühlen führt.
Bei der Schlanken Tanne-Kur erhält der Gast also ein leckeres,
vitalstoffreiches Essen ohne Zucker und Stärke, dafür mit vielen Ballaststoffen
und guten Eiweißen in Form von Fisch, Fleisch, Käse und Pilzen.
Natürlich Alles in Bio-Qualität.
Empfohlen wird - wie immer: viel Trinken! Und damit man das nicht vergisst, wird man herrlich versorgt mit heißem Ingwerwasser und etlichen Kräutertees am Morgen, am Mittag Wasser und Tee und für den Abend vorm Kamin oder auf dem Zimmer bekommt man seine eigene Thermoskanne gefüllt mit dem Lieblingstee! Und denen, für die ein Glas Rotwein am Abend zur Lebensqualität gehört, wird auch dieses nicht verwehrt...
"Maßvolle Ausdauerbewegung" gehört ebenfalls zu den Empfehlungen und auch dafür hat der Tannerhof jede Menge Möglichkeiten. Neben geführten Wanderungen durch die herrliche Landschaft um Bayerischzell, bietet das Gesundheitsresort ein abwechslungsreiches Aktivprogramm im Haus an. Von Yoga über Pilates, Feldenkrais und Rückengymnastik bis hin zu bayerischen Volkstänzen oder Tango. Und wer sich - neben der zur Kur gehörenden ärztlichen Eingangsuntersuchung - nochmal durchchecken lassen möchte oder bzgl. passender Behandlungen beraten lassen möchte, der kann sich jederzeit an das Inhaberpaar Burgi von Mengershausen und Roger Brandes wenden. Beide haben ihre Praxis im Haus bzw. in einem der vielen Gebäude, die das großzügige Areal des Tannerhofs ausmachen. Neben den üblichen Wellnessanwendungen bietet der Tannerhof sehr wohltuende medizinische Anwendungen, die kompetent erklärt und individuell empfohlen werden.
Schon nach einer Woche kann man eine deutliche
Gewichtsreduktion feststellen. Auch zwei Wochen
oder länger kann die Kur dauern und ist
dann von Beginn an etwas gehaltvoller.
Ich fand mit das Beste an der Sache, dass man erkennt, dass es möglich ist, ohne die vertraute Basis wie Kartoffeln, Nudeln, Reis oder Brot ein leckeres Essen zuzubereiten. Ideal: Man kann eine Light-Version zu Hause fortführen, die auch dann leicht umzusetzen ist, wenn man für seine Familie kocht.
Der Tannerhof in unseren Architekturhighlights
Interview mit Burgi von Mengershausen zu der Erweiterung des Ensembles
Zur Homepage des Tannerhof
Hier weitere Beiträge aus der Reihe Check in statt Burn out:
Nr. 1 Das Kranzbach
Nr. 2 Giardino Marling
Nr. 4 Kamalya
Nr. 6 Jungbrunn
Über Erschöpfung:
Ich habe lange Zeit gedacht, dass man sich nachts und am Wochenende oder halt im Urlaub erholt und dazwischen reinpowern kann ohne Unterlass. Wenn mir die Energie ausgeht, wird eine Ayurveda-Kur im Jahr es schon wieder richten, davor und danach kann ich an meine Grenzen gehen... Leider stimmt das so nicht, denn der Körper ist keine Maschine, sondern ein komplexes System, welches unbedingt zwischendrin immer wieder runtergefahren werden muss. Und das kann bereits an einem verlängerten Wochenende ganz in der Nähe gelingen!
Immer mehr anspruchsvolle Hotel richten sich auf die gesteigerten Bedürfnisse nach tiefer Entspannung ein und bieten neben Massagen und dem klassischen Wellnessen zunehmend spezielle Wanderungen wie etwa das „Waldbaden", Beratung durch ausgebildete Coaches, tiefenentspannendes Thermalwasser, oder Messungen des „Lebensfeuers" an.
Es muss ja nicht gleich eine Burn Out-Gefahr vorliegen. Schon chronisch mangelnde Bewegung bei zu viel Energiezufuhr können Körper und Psyche aus dem Lot bringen. Wussten Sie, dass heutzutage mehr Übergewichtige, als Untergewichtige auf der Erde leben? Und wussten Sie, dass 60% der Weltbevölkerung es nicht schafft, am Tag die empfohlenen 30 Minuten moderater körperlicher Aktivität nachzukommen? „Sitting is the new smoking." heißt es bereits...
Was bedeutet eigentlich Burn out oder Erschöpfungssyndom?
Ein ganz wesentliches Indiz ist die Aktivität des Gehirns, welches sich für zu lange Zeit in einer Frequenz befindet, die eigentlich Notfällen vorbehalten sein sollte. Die Gehirnfrequenzen lassen sich genau einteilen und es gibt solche, die im Schlaf, bei Entspannung, bei Konzentration und so weiter auftreten und eben jene Frequenz, die bei akutem Stress und damit einhergehender Angst entsprechende Hormone ausschüttet, die uns kurzfristig entsprechend einer akuten Gefahr reaktions- und leistungsfähig machen. Danach muss das Gehirn jedoch wieder runterfahren, um sich zu erholen. Passiert das nicht, weil wir uns in einen Dauerzustand der Anspannung befördert haben, vergiften wir uns mit den körpereigenen Stresshormonen regelrecht selbst. Sie sind ebenso giftig wie fremde Substanzen es sein können und schaden unserem Organismus auf Dauer massiv. Das schlechte an dieser Nachricht? Wir werden süchtig nach Ihnen! Wie bei von außen zugeführten Drogen entsteht in der Zelle ein Milieu, welches süchtig macht.
Fährt nun ein Burn Out-Betroffener in den Urlaub und glaubt, er könne sich drei Wochen an den Strand legen und nichts tun, hat er sich getäuscht. Er kommt quasi auf Entzug und muss den Level der körpereigenen Hormone durch mutwillig herbeigeführten Stress auf Niveau halten. Das sind dann die Menschen, die man manchmal beobachten kann, wie sie mit einem Kellner einen Streit über die falsche Weintemperatur vom Zaun brechen oder ihr Smartphone mit den Businessmails partout nicht weglegen können.
Um eine Sucht nach Stress zu vermeiden, müssen wir also zwischendrin immer wieder komplett runterfahren. Das geht natürlich zu Hause durch regelmäßigen Sport und Meditation oder die Beschäftigung mit sogenannten Hobbys. Besser noch, man plant zwischen den längeren Urlauben zusätzlich ein paar Tage am Stück in einem nicht nur schönen, sondern auch klug geführten Hotel ein.