Ist Holz ein Hightech-Material? Architekt Matteo Thun sieht es zumindest als Hightech-Material – vor allem, weil es eine natürliche, multitaktile und gesunde Ressource ist und Bauzeiten als auch Betriebskosten optimieren kann.
Das Material Holz stünde für technische und ästhetische Langlebigkeit, habe einen praktisch endlosen Lebenszyklus und verkörpere die Idee des Bauens im Einklang mit der Umgebung und der lokalen Kultur und Wirtschaft, schreibt er in einem Beitrag auf holzbauaustria.at.
Holz sei zudem leicht und ideal für die Serienfertigung geeignet. Bauzeit und Betriebskosten würden optimiert und der Baustoff entspräche der Philosophie der drei Zeros von Thun und dessen Team: Zero-Kilometer (Einsparung von Transportwegen, Beauftragung von Baupartnern und Handwerksbetrieben aus der Region), Zero-Emissionen (klimaneutrale Energieversorgung) und Zero-Abfall (hoher Wiederverwertungsfaktor – Lifecycle Management).
Zusätzlich sei Holz multitaktil (aufgrund seiner verschiedenen Optik, Wärme und Maserung) und vor allem gesund (da es das Raumklima ausgleiche, Stress reduziere, das Immunsystem stärken und die elektromagnetischen Wellen isoliere – somit sei es auch ein wunderbarer Baustoff im Bereich Krankenhaus- und Hospitality-Projekt).
Wir sollten uns "zunehmend des menschlichen Wertes der Architektur 'bewusst' werden und wissen, wie die Werte bester Handwerkskunst dazu beitragen können, die Schönheit der Zukunft zu gestalten", so Thun.
U.a. war Matteo Thun maßgeblich am Bau des Falkensteiner Hotels Kronbach in Südtirol beteiligt, welches ebenso durch den Baustoff Holz geprägt ist. Unseren Bericht darüber und die Bilder vom Bau sehen Sie hier.
Eine Herausforderung sieht der Architekt, was die Verwendung von Holz angeht, aber dennoch: "Wir haben eine gut funktionierende Forstpraxis und gute Unternehmen in der Holzverarbeitung. Wir müssen gewährleisten, dass das Holz bewusst und respektvoll gepflanzt, gewonnen und behandelt wird. Holzbau ist heute auch zu einer sozialen Verpflichtung geworden.