In und rund um Malmö wird dem Thema Nachhaltigkeit eine besonders große Rolle zugeschrieben. Ambitionierte Persönlichkeiten und zukunftsweisende Unternehmen setzen sich hier verstärkt für Projekte ein, die den (touristischen) Alltag schöner und nachhaltiger machen und die Lebensqualität verbessern.
Ob bepflanzte Dachterrassen für Mensch und Tier, innovative Fischzucht, Urban Farming Initiativen oder Abfallzerkleinerer als Standardausstattung im Apartment – Skåne gebührt ein sicherer Platz auf der Karte großartiger Umweltprojekte und ihrer Initiatoren.
Produkte, Parks und Persönlichkeiten auf grüner Mission
Ekostad Augustenborg: Zukunftsvisionen mit grünem Daumen
Ende der 1940er Jahre wurde Augustenborg gebaut – seit den 1990er Jahren verwandelt sich das Wohngebiet immer mehr zu einer Stadt mit höchstem Ökoanspruch. Über die gesamte Nachbarschaft verteilt befinden sich Anlagen und Einrichtungen zur Verbesserung der Wasserversorgung und Energieeffizienz, des Immobilien-Recyclings und der gemeinsamen Kultivierung sowie vielen anderen Aspekten. Das Ziel, das problematische Areal Schritt für Schritt wirtschaftlicher, sozialer und ökologisch nachhaltiger zu gestalten. U.a. hat die Stadt einen 9.500 Quadratmeter „Botanical Roof Garden" (die größte Einrichtung seiner Art Skandinaviens)
Västra Hamnen: Die nachhaltige Stadt
Västra Hamnen ist eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Malmös. Vor 20 Jahren fiel der Startschuss zur Umsetzung einer Zukunftsvision, die das am Westhafen gelegene Areal in eine nachhaltige Stadt umwandeln sollte. Den Anfang machte die Fertigstellung des Wahrzeichens der Region, der in sich gedrehte Wolkenkratzer Turning Torso, im Jahr 2005. Ebenfalls auf dem Areal befindet sich Stapelbäddsparken, Nordeuropas größter Betonskaterpark, sowie STPLN, ein Kreativhaus für Ausstellungen, Workshops, Konzerte und innovative Ideen. Västra Hamnen ist auch als Wohngebiet sehr beliebt und so wurden 147 Appartement im Turning Torso mit Abfallzerkleinerern in der Spüle ausgestattet. Der Abfall wird im Anschluss zu Biogas verarbeitet – damit werden Malmös Stadtbusse betrieben und Biodüngemittel für die Bauern in der Umgebung hergestellt.
Bis zum Jahr 2031 sollen weitere Nachhaltigkeitsmaßnahmen umgesetzt werden: U.a. sollen hier Schwedens größtes passives und energieeffizientes Hausprojekt, ein nachhaltiges öffentliches Transportsystem und noch mehr Grünflächen entstehen.
Botildenborg: Eine der Top-Unternehmerinnen im sozialen Bereich
Lena Friblick, Gründerin der Botildenborg Foundation, wurde im Rahmen der World CSR Day Awards (Corporate Social Responsibility) in die Top 50 der einflussreichsten Innovatoren und vom CSR Today Magazine in die Top 50 der engagiertesten Unternehmerinnen im sozialen Bereich gewählt. Botildenburg umfasst eine Reihe an Aktivitäten und Projekten, unter anderem Farming without Borders, City Farming, Rosengård Work und Rosengård Cooking, ein Projekt, bei dem Arbeitsplätze für Frauen ohne Schulbildung kreiert werden. Botildenborg soll Europas führender Ort der Begegnung für nachhaltige Innovationen werden – das inkludiert auch die eigene Ökofarm, deren Erzeugnisse auch an Restaurants und Hotels in Malmö geliefert werden. Kaffee, Farm to Table – Erlebnisse, Kochevents und -kurse werden zudem vor Ort angeboten, immer unter Berücksichtigung des ganzheitlichen, nachhaltigen Ansatzes.
Das Inkubatorprogramm von Botildenborg begleitet junge Unternehmer auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit und hat bereits zahlreiche Urban Farming-Initiativen auf den Weg gebracht. Sie liefern an Restaurants und verkaufen ihre Waren über den REKO-Ring in Malmö, ein Einzelhandels- und Vertriebsmodell, das Kunden die Möglichkeit bietet, Produkte direkt beim Hersteller zu bestellen, ohne dass Zwischenhändler erforderlich sind. So wird auch die Lebensmittelverschwendung minimiert.
Gårdsfisk: Fisch und Umwelt zuliebe
Zwei Männer, eine Idee, ein großer Preis: Johan Ljungquist und Mikael Olenmark Dessalles von Gårdsfisk sind Gewinner des „Climate Farmer of the Year"-Wettbewerbs. Sie haben ein klimafreundliches Fischzuchtsystem entwickelt, das den gesamten Nachhaltigkeitskreislauf berücksichtigt. Fische werden in Becken aufgezogen, ohne die Umwelt zu belasten bzw. ihr sogar etwas Gutes tun. Besonderen Wert legen Johan und Mikael auch darauf, die „richtigen" Fischarten auszuwählen, kein Antibiotikum zu verwenden und humane Tötungsbedingungen zu beachten. Auch das Heiz- und Lüftungssystem bei der Produktion läuft mit erneuerbarer Energie und zirkuliert effizient. Durch die Auswahl der Fische, die im Verhältnis mehr vegetarische Nahrung erhalten, wird, im Gegensatz zu anderen Fischzuchten, auch die Ausbeutung der Meere reduziert. Dank der engen Zusammenarbeit der Visionäre mit Wissenschaftlern und Forschern wurden sie als erste Fischzüchter mit einem Klimazertifikat ausgezeichnet.