Spenden statt schenkenWer
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Eine Schule macht sich für benachteiligte indigene Kinder und Jugendliche stark. Kürzlich erhielt sie eine ganz besondere Schenkung: wertvolle Kleidung im Lakota-Stil von einer bekannten Modedesignerin indianischer Abstammung.

Die St. Joseph's Indian School unterstützt bereits seit 1927 Kinder und Jugendliche indigener Abstammung und ermöglicht ihnen sowohl eine fundierte schulische Ausbildung als auch gesundes Essen, Kleidung, medizinische Versorgung und ein Zuhause, indem sich liebevoll um sie gekümmert wird. Mehr als 50 Prozent der Kinder bzw. Jugendlichen, mit der die St. Joseph's Indian School zusammenarbeitet, kamen mit Drogen oder Alkoholsucht in Verbindung und rund 52 Prozent dieser Kinder haben in der Familie häusliche Gewalt erfahren!

Zuzüglich zur materiellen und emotionalen Stütze hilft die St. Joseph's Indian School den Kinder auch dabei, ihre indigenen Wurzeln mitsamt ihren Traditionen (neu) kennenzulernen, wertzuschätzen und stolz darauf zu sein.

Wie wäre es, das zum diesjährigen Weihnachtsfest als Anreiz zu nehmen, wieder mal etwas zu spenden, statt viel Geld für teure Geschenke auszugeben?

Die Schenkung von Kleidern im Lakota-Stil hat für die Schule daher eine ganz besondere Bedeutung. Gespendet wurden Stücke aus dem Nachlass von Geraldine Sherman, die zu den Pionieren des Lakota-Modedesigns gehörte und für ihre Arbeiten mit vielen Auszeichnungen geehrt wurde. Sie entwarf nicht nur Damenkleidung im traditionellen Lakota-Stil (die Lakota ordnet man den Sioux zu), sondern auch Kleider für u.a. Papst Johannes Paul II. sowie weitere Persönlichkeiten. (Mehr zu Geraldine Sherman lesen Sie weiter unten.)

Wer war Geraldine Sherman?

Geraldine Mae Sherman lebte von 1922 bis 2012 und wuchs während der Weltwirtschaftskrise in der Pine Ridge Indian Reservation auf. Sie besuchte die High School und machte 1940 ihren Abschluss an der Oglala Community School in Pine Ridge. Nach ihrem Abschluss in Kyle begann sie, Weben zu unterrichteten, später widmete sie sich dann dem Modedesign. Sie entwarf vor allem Kleider, die von der Lakota-Tradition des Rosebud Indian Reservation in South Dakota inspiriert sind.

Mit Hilfe der in Marokko geborenen Anthropologin Helene Hagan gründete Geraldine Sherman die Einrichtung "Contemporary Lakota Fashions", mit der sie ab Mitte der 1980er Jahre eine Vielzahl von Kleidungsstücken produzierte, ausstellte und vermarktete. Aufgrund ihrer Kontakte zur St. Isaac Jogues Church in Rapid City präsentierte Sherman Ende der 1966er-Jahre Damenbekleidung auf Ausstellungen des Mahpiya Luta Clubs und gewann zwei Jahre in Folge mit ihrer Kleidung den ersten Preis.

Alle Fotos: © St. Joseph's Indian School