Der Rat für Formgebung vergibt jedes Jahr diesen begehrten Preis. Der Fokus richtete sich auch in diesem Jahr vermehrt auf Produkte, die in der anhaltenden Pandemie eine besondere Relevanz besitzen.
Den Aspekt veränderter Lebensumstände und eines neuen Anspruchs anden Nutzwert von Geräten, Möbeln und Raumgestaltung hat die internationale Jury in ihre Auswahl einfließen lassen. Aus den 450 Einreichungen kürte sie 22 „Best of Best", 75 „Winner" und 15 „Selection".
Die Trends dieses Jahres
Less is more
Die pandemische Lage zeigt auch auf formal-ästhetischer Ebene Auswirkungen auf die Gestaltung der Objekte, mit denen wir uns umgeben: Statt auf poppige Farben, verspieltes Auftreten, verschwenderische Materialien oder tropische Pflanzenmotive setzen Gestalter auf kühle, gedeckte Farbtöne, eine klare Formensprache und die Reduktion auf das Wesentliche. Die neue Einfachheit arbeitet mit einer Betonung filigraner konstruktiver Strukturen und ehrlicher, dezent gestalteter Materialoberflächen. Statt überschwänglicher Geste ist ein Sinn für Understatement das Gebot der Stunde, statt postmodernem Anything Goes ist eine Rückbesinnung auf gestalterische Werte der Gestaltung der klassischen Moderne zu verzeichnen: ein Back to Bauhaus.
Dies beweist zum Beispiel der französische Architekt Jean Nouvel, der bei der Küche Reflect für Reform Fronten in monochromen, reflektierenden Stahl gewählt hat, die sich mit den matten, reflektierenden Oberflächen stark zurücknehmen.
Homo movens
Gleichzeitig ist der Mensch geboren, um zu wandern. Und er hat höhere Ansprüche an Mobilität, die mit Covid-19 noch gestiegen ist. Ob in der Arbeitswelt, wo Flexibilität großgeschrieben wird, über Remote Working, mit der die Winterzeit in südlicheren Gefilden in der Sonne überbrückt wird, oder das Home Office, wo der Esstisch untertags zum Arbeitstisch, das Wohn- zum Kinderzimmer wird. Auch und gerade innerhalb der eigenen vier Wände ist das Leben anpassungsfähiger geworden. Dieser Trend führt dazu, dass auch gestaltete Objekte hybrider werden: Funktionen werden miteinander verschmolzen, stationär wird transportabel, Auf- und Abbau ist schneller und einfacher zu bewerkstelligen, die Gestaltung der Objekte wird universaler und passt sich unterschiedlichen Kontexten an.
Die batteriebetriebene qu Außenleuchte von IP44.de verlängert mit einem angenehm warmen Licht (nicht nur) laue Sommernächste und kann sekundenschnell an der Wand oder in Bäume, unter Veranda- oder Balkondecken gehängt werden.
Noch mehr Trends
Zudem wurden auch die Trends "Smart Together" und "Material Innovation" präsentiert. Smart Together, ein Trend der den stark gestiegenen Bedarf an Hygiene-Produkten sowie neuen hygienischen Konzepten in ganz unterschiedlichen gestalterischen Bereichen beschreibt. Sanitärprodukte werden zu einer wichtigen gestalterischen Aufgabe und nutzen dabei smarte Technologie.
Materialinnovation, ein zentraler Treiber von Gestaltung, die bekannte Grenzen überwinden, zur Entstehung neuer Formen und Objekte beitragen, durch nachhaltige Ansätze und die die Verwendung von organischen Rohstoffen Kohlenstoffemissionen minimieren und damit zur Eindämmung der Klimakrise beitragen sowie das Wohlbefinden des Nutzenden verbessern kann.
Für die Auswahl der Preisträger zeichnen sich Industriedesignerin Carole Baijings (Amsterdam), Monica Förster von Monica Förster Design Studio (Stockholm), die Designjournalistin Barbara Friedrich (Hamburg), Benjamin Wolf von Funktion Möbel (Darmstadt) und Sebastian Wrong von Established and Sons / Wrong Shop (London) verantwortlich.
Die "Iconic Awards 2022: Innovative Interior" gelten als das Trendbarometer für die Einrichtungsbranche und Entwicklungen. Als Teil der Iconic World-Plattform des Rat für Formgebung zeigen sie jedes Jahr die wichtigsten Entwicklungen und Trends im Bereich Gestaltung und der Einrichtungsbranche auf. Maßgeblicher Bestandteil der Iconic World-Plattform ist die gezielte Verknüpfung von Architekten, Produkt- und Objektentwicklern mit der Einrichtungsindustrie.Alle Projekte der „Best of Best"-Gewinner 2022 finden Sie hier.