Außen unkonventioneller Eyecatcher, innen Parcours durch interaktive Utopien auf mehreren Ebenen: Das neue Museum of the Future in Dubai sorgt für Wow-Effekte. Detox für die Sinne als Kontrastprogramm gibt es beim Übernachten im FORM Hotel.
Dubai ist eine Stadt der Superlative – auch in Sachen Architektur. Mit dem Burj Khalifa besitzt die Stadt das höchste Bauwerk der Welt, das bis zur Spitze 829 Meter misst und weithin sichtbar über Dubai hinaus spitzt. Im Meer vor der Dreimillionen-Metropole wird weiter daran gearbeitet, künstliche Inseln in Form überdimensionaler Palmen und einer Weltkarte aufzuschütten, um die Küstenlinie und Strände des Emirats zu verlängern. Ende Februar wurde ein neuer Eyecatcher eröffnet: das Museum of the Future.
Symbol für die Erde, Menschheit und Zukunft
An der Hauptverkehrsachse Sheikh Zayed Road gelegen, hat das von Killa Design entworfene, säulenfreie Gebäude eine vielsagende Form: Der dicht begrünte Hügel, auf dem es thront, symbolisiert die Erde, das silberfarbene, liegende Oval die Menschheit, der leere Raum inmitten der unterschiedlich dicken Umrahmung die unbekannte Zukunft. In der Edelstahl-Fassade aus 1.024 maßgeschneiderten Einzelteilen sind kalligraphisch gestaltete Zitate von Dubais Oberhaupt Sheikh Mohammed Bin Rashid Al Maktoum ausgespart, die als Fenster dienen.
Reise ins Jahr 2071
Innen können Besucher, ausgehend von einem hohen, lichten Atrium, durch das ferngesteuerte Objekte schweben und gruppenweise eine Reise ins Jahr 2071 antreten: Erst führt sie ein fingierter Raketenflug zu einer Raumstation 600 Kilometer über der Erde, die auf dem Mond gesammelte Sonnenenergie in Form von Laserstrahlen auffängt und weiterleitet. Danach geht es über mehrere Etagen auf einem Parcours durch andere futuristische Welten: Jede von ihnen wirkt wie ein Film-Set – egal ob digital visualisiertes Zusammenspiel von Fauna und Flora im Amazonas-Regenwald, fluoreszierende DNA-Bibliothek des Lebens oder Wellness-Utopien, die sich interaktiv und multisensorisch ausprobieren lassen. Zukunftsträchtige Lösungen, die sich in den nächsten Jahren durchsetzen können, zeigt ein Ausstellungsteil über innovative Technologien – egal ob smarte Gebäuden, alternative Mobilitätsformen oder regenerative Energien.
Clou des unkonventionellen Gebäudes
Die Brücke ins Hier und Jetzt schlägt die Aussichtsplattform mit einem Blick aus der Mitte des Ovals auf die Skyline von Dubai. Von ihr aus wird der Clou des unkonventionellen Gebäudes besonders klar. In jede Richtung ergibt sich aus einem Teilstück des silberfarbenen Rahmens und dem Hintergrund ein spannendes Kontrastprogramm. Auch rund um das Gebäude bieten sich immer wieder wechselnde Anblicke – je nachdem, aus welcher Perspektive man es ins Visier nimmt. Innen sorgt die Lobby wegen ihrer Großzügigkeit und skulpturalen Wendeltreppen für Wow-Effekte. Bleibt zu hoffen, dass den aufwändig inszenierten Nachhaltigkeits-Visionen bald Taten folgen. Noch scheinen Klima- und Umweltschutz in Dubai nicht an der Tagesordnung zu sein.
Das FORM Hotel
Sightseeing in Dubai strapaziert die Sinne. Wer im FORM Hotel übernachtet, kann ihnen eine Art Detox-Kur gönnen. Denn ganz puristisch und betont schlicht gehalten, verzichtet das Hotel auf jede Art von Schnörkel oder Schmuck – ein klares Statement für das erste eigene Objekt der Design Hotels im Nahen Osten, das vor drei Jahren eröffnete und von Architecturestudio aus Paris gestaltet wurde.
Holz traditioneller Transportschiffe in der Lobby
Die weiße Fassade des Boutique Hotels strukturieren lediglich abdunkelnde quadratische und rechteckige Fenster. In der Lobby wurde das Holz traditioneller Transportschiffe namens Dhows als transparente Raumteiler in Richtung Restaurant und an einem Teil der Wände wiederverwendet. Vor der Rezeption sorgen anthrazitfarbene Polstermöbel für etwas Wohnlichkeit. Design-Mitbringsel gibt es in einem kleinen, hoteleigenen Shop.
Pool mit Fernblick
Auch die 119 Zimmer und sieben Suiten, deren Größen zwischen 20 und 50 Quadratmeter schwankt, sind reduziert-zurückhaltend möbliert, bei den Farben gibt viel Weiß den Ton an, mit ihm werden walnussbraunes Holz, Polster in Grau oder Elfenbein und schwarze Metallstreben kombiniert. In der obersten Etage punkten der Rooftop-Gym, in dem man mit Klimaanlage heruntergekühlt an Geräten trainieren kann, und der Außen-Pool mit Weitblick: In der Ferne sieht man von ihm aus die Wolkenkratzer von Dubai inklusive Burj Khalifa, während man seine Bahnen zieht. Ansonsten hat die direkte Umgebung leider nicht viel fürs Auge zu bieten: Rund um das FORM Hotel entsteht ein neuer Stadtteil, wie alles in Dubai in den Wüstensand gebaut. Außerdem führt eine Autobahn umweit vorbei. Praktisch ist die Metro-Station Creek vis-à-vis, von der alle drei Minuten U-Bahnen in die City fahren.
Mehr Infos zum Hotel finden Sie hier.
Museum-Fotos: © Antoinette Schmelter-Kaiser
Hotel-Fotos: © Design Hotels