Wechselstrom

Vom Physikunterricht in der Schule habe ich nur partiell profitiert, wenn Sie verstehen, was ich meine, daher habe ich auch keinen blassen Dunst, was Wechselstrom tatsächlich ist. Das ist aber auch gar nicht wichtig, weil ich den Begriff ganz anders verwende. Für mich ist es die Benennung eines Effektes, bei dem sich zwei Dinge gegenseitig stärken, sie also wechselseitig voneinander profitieren.

So empfinden es Maren und ich jedes Mal, wenn wir auf einer sog. Recherche-Reise sind, d.h., wenn wir für Sie neue empfehlenswerte Hotels anschauen. Was vermutlich für Viele nach der traumhaftesten Tätigkeit auf Erden klingt, kann in der Tat, wenn man es gscheit machen will, auch ganz schön fordernd sein, denn wir untersuchen und diskutieren so gut wie alles.

(: Von der Beleuchtung des Bad-Spiegels, über die Tatsache, dass der Toilettendeckel keine Absenk-Automatik hat (was für den Mitreisenden sehr nervig sein kann), über die Sitz-Tiefe der Polstermöbel in der Lobby, natürlich Akustik und Beleuchtung in den öffentlichen Bereichen, bis hin zu, wie wir empfangen werden und wie man mit uns kommuniziert. Das alles ist ein riesen Konglomerat etlicher Einzelaspekte, die gut ineinander greifen müssen, um eine echte Wohlfühl–Atmosphäre zu kreieren.

Diese intensiven Beobachtungen und das Erfassen der dos and dont's in unseren langen internen Checklisten, führt wiederum zu einer ausgezeichneten Kenntnis des state of the art lässiger und doch anspruchsvoller Hotels. Dieses ganze Wissen können wir dann bei unseren eigenen Planungen einfließen lassen. Das ist für mich der ideale Wechselstrom zwischen zwei verschiedenen Tätigkeits-Bereichen. Was gut ist, bei zwei Widdern, die sich mit nur einer Tätigkeit sicher langweilen würden...

Ihre Regine Geibel
Dipl.-Ing. Arch., Herausgeberin, Syst. Beraterin