Hotel-Projekte, die mit der Natur verschmelzen, erleben aktuell einen regelrechten Boom! Auch bei den diesjährigen ICONIC AWARDS war dies ein Thema. Fünf naturnahe Hotels bzw. Projekte wurden hier hervorgehoben! Welche das waren, lesen Sie hier.
Verkehr, Lärm, Dichte und Alltagsstress: Um den wachsenden Belastungen der Großstadtbewohner etwas entgegenzusetzen, entstehen im ländlichen Bereich zunehmend Hotels und Wellness-Oasen inmitten der Natur. Alle gemeinsam wollen sie dem Gast ein Erlebnis bieten, in dem neue Perspektiven auf die Natur entstehen sowie Verbindungen zwischen Mensch, Architektur und Natur fließend werden.
Gestalterisch erreicht werde das u.a. durch "ausgefallene und feinsinnige architektonische Merkmale, die von der Fassadengestaltung über die Materialauswahl bis hin zur Grundrissgestaltung wirken", so die verantwortliche PR Agentur Hickl Vesting. Bei den ICONIC AWARDS 2023: Innovative Architecture (ausgelobt vom Rat für Formgebung) wurden genau solche Projekte ausgezeichnet.
Rückzugsorte, die beruhigen und inspirieren
Die Jury überzeugt haben die Projekte vor allem durch ganzheitliche Planungsansätze, Materialauswahl und Formensprache und, weil sie Orte in Szene setzen, die für Naturerfahrungen samt Ruhe und Reizreduktion stehen. Mit der Verwendung regional vorkommender Materialien für Gebäudekern, Innenräume und Fassade lasse die Architektur den Ort und seine Vegetation lebendig werden.
Mit einem ICONIC AWARD ausgezeichnet (hier zu den Jurybegründungen und mehr Fotos):
- Hotel Saltus, Heike Pohl
- Magma Resort & Spa, People
- „ATMOSPHERE" by Krallerhof, Hadi Teherani Architects
- Serlachius Taide Sauna, M PARTIDA ARCHITECTURE AND DESIGN SLP
- SAUNABIVAK, Bivak Studio Ltd. (GEWINNER)
Bivak Studio setzt mit seiner Schwitzhütte SAUNABIVAK ein architektonisches Statement um, das die natürliche Umgebung nahtlos in das Landschaftspanorama integriert. Die Tragstruktur von SAUNABIVAK besteht aus schichtverleimten CLT-Platten aus Kiefer. Ein markantes Merkmal des Gebäudes sind die vier schlanken Beine, die ihm eine schwebende Erscheinung verleihen. Diese Eigenschaft wurde bewusst für die Mobilität konzipiert, denn sie ermöglicht es, die Struktur vom Anhänger zu lösen und die Höhe je nach Gelände anzupassen. Die Größe und das Gewicht der Sauna entsprechen den europäischen Straßenverkehrsvorschriften, wodurch die Sauna leicht beweglich ist.
Atmosphere by Krallerhof wurde vom renommierten Architekturbüro Hadi Teherani für das traditionsreiche Hotel Krallerhof entworfen. Wie ein natürlicher Hügel fügt sich der Neubau harmonisch in die umliegende Alpenlandschaft ein. Große Panoramafenster schaffen eine enge Verbindung zwischen Innen- und Außenbereich. Organisch geschwungene Formen und hochwertige Materialien im Inneren unterstreichen die Funktionalität und harmonisieren perfekt mit der natürlichen Umgebung, ebenso wie der landschaftsarchitektonisch ansprechende Schwimmteich mit integriertem beheiztem Pool.
Die Serlachius Taide Sauna, entworfen von M Partida Architecture and Design in Mänttä, Finnland, verzichtet bewusst darauf, sich am Ufer des vor ihr ruhenden Sees zu verstecken. Ihre Ausdruckskraft liegt in ihrer Offenheit, genauso wie in der schlichten, dennoch handwerklich kreativen Verwendung von Materialien. Holzstangen wurden beispielsweise als künstlerische Schalung für den farbigen Beton eingesetzt. Das Ensemble zeichnet sich durch die Verwendung einfacher geometrischer Formen aus. Diese Bescheidenheit und gleichzeitig starke Sensibilität für die Landschaft stellen eine moderne Interpretation einer großen modernistischen Architekturtradition dar, die tief in der finnischen Kultur verankert ist.
Im Südtiroler Ort Jenesien tauchen Gäste des Hotels Saltus in eine außergewöhnliche Verbindung mit dem umliegenden Wald und dem majestätischen Bergpanorama ein. Dank der raffinierten Gestaltung von Heike Pohl und ihrem Team von tara architekten werden drei harmonisch proportionierte Gebäudevolumen geradezu behutsam in den Hang integriert. Dies führt dazu, dass die Zimmer und Suiten mit ihrer erstklassig schlichten Einrichtung buchstäblich auf Höhe der Baumwipfel liegen. Die Balkone umrahmen den Blick förmlich, während der Spa die Gäste buchstäblich in die umgebende Waldlandschaft eintauchen lässt. Dabei betonen lokale, sinnlich erfahrbare Materialien wie Lärchenholz die tiefe Wertschätzung des Hauses für die Natur. Für die Fassadengestaltung greift Heike Pohl auf die heimische und wohlbekannte Lärche Südtirols zurück, was dem Gebäude einen authentischen, ortsgebundenen Ausdruck verleiht.
HIER geht es zu unserer Hotel-Bewertung des Hotel Saltus.
Auf der griechischen Insel Santorini zeigt das Architekturbüro People vorbildlich, wie Tourismus und Wellness harmonisch mit der lokalen Umgebung verschmelzen können. Der Hotelkomplex Magma Resort & Spa fügt sich dezent in die hügelige Topografie ein, die einst für landwirtschaftliche Zwecke terrassiert wurde. Die Aufteilung in kleinere Baukörper trägt zur Verstärkung des authentischen, ortsbezogenen Eindrucks bei. Dies wird auch durch die besondere Gestaltung von Räumen wie dem Spa und der Rezeption unterstrichen, die sich in Anlehnung an die Baugeschichte von Santorini in den Untergrund erstrecken. Damit manifestiert das Projekt einen Luxusanspruch, der dem einzigartigen Wert des Ortes in Demut gegenübersteht.
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