Reich wollte ich immer nur sein, um Kunst sammeln zu können und war davon überzeugt, dass dies dann selig machen würde. In der Phantasie wirkt die Erfüllung unserer Sehnsüchte gemeinerweise ausschließlich glücklich machend, doch inzwischen hege ich Zweifel, ob ein Leben als passionierter Kunstsammler – selbst mit astronomischem Budget – immer nur heiter und fröhlich ist. Denn echte Leidenschaft kann zwar die entscheidende Würze im Leben sein, jedoch bestimmt genauso ein bissiges Teufelchen auf der Schulter, wenn eine tief begehrte Arbeit an jemand anderen geht, das Budget übersteigt oder unverkäuflich ist. Oder die Angst, um die Schätze so groß wird, dass man das Haus nicht mehr alleine lässt.
Die Bilder, die seit Samstag in der neuen Sonderausstellung im Olaf Gulbransson Museum in Tegernsee zu sehen sind, müssen im Besitz entspannterer Sammler sein; sonst hätten diese sie nicht ausgeliehen, damit wir sie ein Mal im Leben zu Gesicht bekommen können.
Vielleicht ist das mit dem reich werden müssen nun auch hinfällig geworden. Der Trend geht schließlich zu Sharing Modellen...
Ihre Regine Geibel
Dipl.-Ing. Arch., Herausgeberin