Die junge, englische Adelige Mary Isabel Portman ließ vor 100 Jahren ein Schloss im Stil der englischen Arts-and-Crafts Bewegung in den Alpen erbauen. Heute ist DAS KRANZBACH ein Hideaway für Erholung suchende Natur- und Architekturliebhaber.
Ende 2015 hat sich DAS KRANZBACH eine Erweiterung des Lobbybereichs gegönnt und mit der Gestaltung wieder die First Lady des britischen Interior Designs beauftragt: Ilse Crawford.
Wo bis dato ein halbrunder Gang von der Rezeption ins historische Mary Portman House führte, ließ sie einen neuen, lichten Raum anbauen: die Kräutergarten-Lobby. „Wir wollten ein Stück Natur nach innen bringen und eine zeitgenössische Orangerie schaffen", so die britische Designerin, die bereits bei der ersten Umgestaltung des Hauses die Zimmer und Salons mit ihrer unverwechselbaren Handschrift geprägt hatte.
Über die gesamte Breite der Kräutergarten-Lobby heben bodentiefe Panorama-Scheiben die Grenzen nach draußen auf, wo Arnika, Basilikum, Estragon, Koriander, Liebstöckel, Pfefferminze, Salbei, Spitzwegerich, Thymian, Waldmeister oder Zitronenmelisse in gepflegten Beeten wachsen. Die Kräuter sind nicht nur hübsch anzusehen, sondern dienen auch als Zutaten für die Küche.
„Der Raum kann von morgens bis abends auf unterschiedlichste, entspannte und unkomplizierte Weise genutzt und bei Bedarf umarrangiert werden", erklärt Ilse Crawford ihr Gesamtkonzept. „Wo immer möglich, haben wir natürliches Holz für eine spürbar raue Anmutung verwendet. Abgemildert wird diese durch eine Schicht weicher Textilien".
Bei den Inneneinrichtungs-Elementen wirkt nichts penibel nach Plan drapiert oder formstreng angeordnet. Hier ein Stapel Bildbände, dort kuschelige Kissen, wärmende Plaids oder an der Wand Pflanzen hinter Glas – statt coolem Design dominiert heimeliges Vintage-Ambiente, passend zu Crawfords kreativem Credo aus ihrem Buch „A Frame of Life": „Die neurotische Suche nach Neuheiten ist ein Symptom unserer Zeit. Irgendwann wird alles gleich aussehen (...) Für uns muss jedes Projekt eine eigene Geschichte erzählen (...) und aus mehreren Schichten zusammengesetzt werden, die Vergangenheit und Zukunft über die Gegenwart mit ihren Werten, ihrer Denkweise und ihrer Seele verbinden."
Das Hotel
Keine Nachbarn oder größere Straßen, sondern rundum geschützte Buckelwiesen, Wälder der Bayerischen Staatsforste und die imposante Bergwelt mit Zugspitze, Wetterstein- und Karwendelgebirge: In einem ruhigen Bergtal 15 km von Garmisch-Partenkirchen entfernt liegt auf einem 130.000 m² großen Grundstück das ***** Hotel & Wellness-Refugium »DAS KRANZBACH«.
Ende 2003 erwarb eine private Familienstiftung aus Österreich das Anwesen mit folgendem Baubestand von der evangelischen Kirche: historisches Hauptgebäude mit zwei Seitenflügeln und zwei Torhäusern aus dem Baujahr 1915, landwirtschaftliche Nebengebäude wie frühere Stallungen und Stadel aus den Baujahren 1915 bis 1930 und das Nebenhaus Karwendel von 1956.
Zum Interior Design des Mary Portman Hauses
Die Erbauerin von Schloss Kranzbach – „The Honourable" Mary Isabel Portman – war für die damalige Zeit eine sehr mutige, eigenwillige und exzentrische Frau. Als sie vor über 100 Jahren in das romantische Bergtal kam, wusste sie, dass der Platz etwas Besonderes ist. 1913 unterschrieb sie den Kaufvertrag für die „Kranzbach-Wiese" und beauftragte die beiden Architekten Detmar Blow und Fernand Billery mit dem Entwurf und der Planung für das Gebäude. Die beiden waren Anhänger der „Arts-and-Crafts Bewegung" und so entstand ein englisches Country House mitten in den bayerischen Bergen.
Die aktuellen Eigentümer wollten wiederum eine englische, engagierte und mutige Frau für den aufwendigen Umbau des historischen Haupthauses verpflichten. Sie baten die bekannte Interior Designerin Ilse Crawford, dem Ort und seiner Historie eine passende Seele einzuhauchen. Sie zollte der Erbauerin Tribut: Den Großteil der Einrichtungen wie Tapeten, Teppiche, Lampen und Böden ließ sie extra anfertigen und mixte sie dann mit Klassikern aus verschiedensten Epochen wie z.B. Chaiselongues aus den 30ern von Poltrona Frau, Thonet-Tischen und Stühlen aus den 60ern, die Midgard-Nachttischlampen aus den 80ern und Bad-Keramik von Aston Matthews von 1890. Die Zimmer im "Mary Portman House" sind alle individuell eingerichtet – teilweise mit Hummel- oder Schmetterlingstapeten.
Hier zum Artikel über das Meditation House von Kengo Kuma
Hier zu unserem Interview mit Kengo Kuma