Wer auch beim Reisen keinen großen Fußabdruck hinterlassen möchte, denkt nicht gerade an die Malediven als nächstes Urlaubsziel. Das ist verständlich, jedoch zu kurz gegriffen. Die Malediven gänzlich als Urlaubsziel zu meiden wäre verhängnisvoll, denn ... ohne Tourismus könnten sie nicht existieren. Wichtig bei allem ist die weitere Förderung der Achtsamkeit für nachhaltige Maßnahmen!
Denn die Malediven leben vom Tourismus und es wäre niemandem geholfen, wenn dieser plötzlich ausbleiben würden. Was viel notwendiger ist, ist ein möglichst bewusster Tourismus, bei dem Hotelbetreiber und Gäste an einem Strang ziehen.
Wie das möglich ist, haben wir uns vor Ort angeschaut und dafür Hotels gewählt, die von der maledivischen Firma Universal Resorts betrieben werden. Denn da es dieser paradiesischen Inselgruppe als aller erste an den Kragen geht, wenn der Wasserspiegel der Weltmeere steigt, sind die einheimischen Unternehmer stark daran interessiert, (Schritt für Schritt) alle erdenklichen Maßnahmen zum Umweltschutz zu ergreifen, die man ergreifen kann. Hierzu gehören unter anderem:
- die Verwendung möglichst regionaler Lebensmittel
- die Einstellung Einheimischer zur Schaffung von Arbeitsplätzen, auch wenn sie teurer sind als Personal aus Indien oder Thailand
- der Aufbau neuer Riffe (Ozone Coral Conservation)
- eine Einweisung der Gäste beim Schnorcheln und Tauchen, damit das Riff nicht geschädigt wird
- der Verkauf von Riff-friendly Sonnencreme
- eigene Meeres-Wasserentsalzungsanlagen für Duschen und Toiletten–Spülungen
- Getränke nur aus Glasflaschen
- Bettwäsche und Handtücher werden nur auf Wunsch gewechselt
Was die drei von uns besuchten Hotels tun:
Das Kandolhu bemüht sich, nach den "United Nations World Tourism Organisations Sustainable Development Goals (SDGs)" zu handeln und unterstützt lokale Initiativen, um seine Umgebung und dessen Gemeinschaft zu stärken. Das Hotel kauft von lokalen Bauern und Händlern und macht sich im Schutz der Meere und für das hauseigene Riff stark. Es unterstützt im Zuge dessen Organisationen wie "Olive Ridley Project", "The Manta Trust ID" und "Parley for the Oceans".
Im Dhigali gibt es überall LED-Beleuchtung, gut isolierte Wände, durch die die Räume weniger Energie für Kühlung benötigen. Palmen, die für den Bau entfernt wurden, wurden auf der Insel neu verpflanzt. Das Hotel verzichtet auf Plastik-Flaschen und -Strohhalme, die Wäscherei arbeitet durch Zweitverwertung von Energie mit geringem Energie-Verbrauch, monatlich wird der Strand der kompletten Insel sowie das Riff gereinigt.
Das Velassaru bietet sogenanntes "Eco-friendly diving" bzw. "-snorkeling" an und in der Boutique gibt es ökologische Sonnencreme zu kaufen, die den Riffen nicht schadet. Das Hotel nutzt in seiner Anlage hauptsächlich elektrische Fahrzeuge und Fahrräder und hält die Menge an fossilen Brennstoffen so gering wie möglich. Eine Entsalzungsanlage erstellt das Duschwasser. Es gibt ein nachhaltiges Abfall-System und Wasser bzw. Trinkwasser wird über ein Filtersystem aufgewertet und in Glasflaschen abgefüllt.
Alle Fotos © AN ARCHITECTURAL LIFE