Parkhotel Mondschein | Bozen

Mitten in Bozen haben zwei junge Brüder ein angestaubtes Hotel in ein romantisch-stylisches Juwel – das Parkhotel Mondschein – verwandelt. Zu verdanken ist dies einer in Meran lebenden deutschen Innenarchitektin, die drei Zeitzonen gekonnt in die Moderne geschickt hat...

Einige Bereiche des Parkhotel Mondschein in Südtirol sind bereits 800 Jahre alt, denn das Gebäude war im 14. Jhdt. das erste Gasthaus Bozens. Rast machten hier einst Adelige, Künstler, Bauersleute, sogar Widerstandskämpfer. Danach folgte eine Erweiterung zu Zeiten der Belle Epoque mit breiten Gängen, hohen Decken mit herrlichem Stuck, auch in den Zimmern - architektonische Schätze, wie sie nur noch in gut erhaltenen Altbauten zu finden sind. Die Wege führen über uralte Steintreppen und breite Terrazzo-Flure; vom ockerfarbenen, efeuüberrankten Fassadengemäuer blicken Jugendstilbalkone in die Berge.

In den 50er und 60er Jahren folgten einige Modernisierungsmaßnahmen, die man heute in der Lobby findet und am, aus dieser Zeit erhaltenen Aufzug, unweigerlich erkennt.

Parkhotels Mondschein in Südtirol und der Einfluss von Matteo Thun

Der Innenarchitekten Christina Biasi-von Berg, die im Büro von Matteo Thun gelernt hat, war es das oberste Gebot, den verschiedenen Epochen in diesem besonderen Hotel höchsten Respekt zu zollen. Ihre Eingriffe sind subtil und nehmen sich zurück. Dennoch zieht sich ihrer Handschrift in angenehmer Weise durch das gesamte Haus und verbindet die drei verschiedenen Epochen gekonnt miteinander. Besonderen Wert legte sie auf originelle Details und passende Textilien. Viele der neuen Möbel hat ihr Büro entworfen, wie zum Beispiel die originellen Barhocker in der, in zartes Rosé, getauchten beliebten Luna Bar.

Im Garten des Parkhotel Mondschein

Eine weitere Besonderheit ist der Garten des Hotels, der in der Innenstadt von Bozen eine außergewöhnliche parkähnliche Größe besitzt. Hier wird im Sommer gefrühstückt und am Abend ein Gin Fizz oder ein Südtiroler Wein genossen; gerne auch - auf den gepolsterten Teakholz-Strand-Betten - im Liegen. Von außen ist das Hotel durch seine ikonischen weißen Fensterläden und die efeuberankte ockerfarbene Fassade schon von Weitem zu erkennen.

Für alle Bozen-Liebhaber eine große Bereicherung!

Das Parkhotel Mondschein gehört zum Hotel Schwarzschmied, der Villa Arnica und dem 1477 Reichhalter in Lana. Wir haben auch diesen Häusern einen Besuch abgestattet. Den Bericht dazu lesen Sie hier.

(Stand: Oktober 2022)

In Sachen Transparenz: Wir danken dem Parkhotel Mondschein für die Unterstützung unseres Aufenthaltes.

Short Facts

  • Innenarchitektur

    Meraner Innenarchitektur-Büro Studio Biquadra unter der Leitung von Christina Biasi-von Berg

  • Ausstattung

    Die vom Büro Biquadra entworfenen Möbel wurden von einem lokalen Tischler umgesetzt, einige Möbel stammen von Antiquitäten-Messen oder sind Flohmarktfunde. Leuchten und Outdoor-Möbel von Hay, Stoffe von Casamanche, Dedar und Pierre Frey. Sofas von Brux, Badmöbel von Villeroy & Boch

  • Land | Region

    Italien (Südtirol)

  • Standort

    Piavestrasse 15
    39100 Bozen
    Kartenansicht (Google Maps)

  • Kategorien

    Stadthotel

  • Webseite

    www.parkhotelmondschein.com

  • Zimmeranzahl

    72 Zimmer, 4 Suiten

  • Memberships & Zertifikate

    Design Hotels, Aficionados, Tablet Hotels

  • Energiekonzept

    Es handelt sich um ein denkmalgeschütztes Haus. Energiestandard und -Konzept bewegen sich in den vorgegebenen Möglichkeiten.

Unbedingt machen

  • Nach einem intensiven Shopping-Stadtbummel im Sommer, abends im Park, die Drinks im Liegen nehmen

  • Sich aufmerksam die verschiedenen Epochen im Hotel anschauen

  • Eine Yoga Class mitmachen

Nicht geeignet für Menschen, die...

  • Ruhe wie in einem Landhotel erwarten; hier hört man Motorengeräusche und in der Früh (wenn man zum Park hin schläft) die Begegnung zwischen Frühstücksgeschirr und Metalltisch

  • es bevorzugen, wenn das Badlicht dimmbar ist

Unsere Bewertung

  • Interior

    Ein besonderes Augenmerk wurde auf Stimmigkeit, Zurückhaltung und subtile Eleganz gelegt. Bei der Farbwahl wurde darauf geachtet, sich an der Geschichte und der Lage des Hauses zu orientieren, weshalb die Zimmer in weichen Grün-, Grau- und Brauntönen gehalten sind, die die Bergwelt der Umgebung widerspiegeln und beim Betreten bereits für ein wohliges Gefühl sorgen. Bei den Möbeln setzte man auf klare Linien und hochwertiges, dunkles Holz, gemütliche Polsterbetten und klassische Lampenschirme. Während das original Fischgrätparkett erhalten blieb, wurden die Bäder komplett neu erbaut. Auch hier stand die Reminiszenz an den Bestand im Vordergrund: elegante weiße Fliesen, rahmenlose Spiegel und silberne Armaturen im Retro-Stil.

  • Atmosphäre

    Die Mischung aus Jahrhundertwende und Midcentury ist dem Büro Biquadra ausgezeichnet gelungen. Polstermöbel in der Bar und eine angenehme Beleuchtung schaffen besonders am Abend eine gemütlich-stylische Atmosphäre. Im Sommer ist der Park gekonnt beleuchtet, der Blick auf dunkle Palmen vor einem azurblauen Abendhimmel ist herrlich.

  • Viel Raum

    Für ein Stadthotel gibt es in diesem Haus überwältigend viel Raum. Alle Zimmer sind großzügig geschnitten, die Flure extrem breit und Tageslicht beleuchtet. Restaurant, Bar und Pack eben so großzügig bemessen. Einzig die Lobby ist aufgrund der historischen Bausubstanz nicht entsprechend repräsentativ.

  • Wie bei Freunden

    Für eine besondere Präsenz des Inhabers ist das Haus zu groß. Der Service ist war sehr unterschiedlich, teils zuvorkommend, teils noch etwas unbeholfen.

  • Kindred Spirits

    Die Gäste waren nicht auffällig homogen; angenehm ist die Durchmischung mit den Bozener locals am Abend in der Bar und im Park. Ein Attribut, was sich viele Hoteliers wünschen, ist hier gut gelungen.

  • Nachhaltigkeit

    Für die Zubereitung der Gerichte werde ausschließlich regionale Lebensmittel verwendet.

  • Soulfood

    Ein eigenes Restaurant gibt es nicht. Für das Frühstück und die köstlichen Barsnacks werden regionale und saisonale hochqualitative Produkte verwendet.

  • Kunst

    Die Gemälde und analogen Fotografien, die im Haus hängen, entstanden im Rahmen eines Artists in Residence Programms. lrene Fernandez Arcas ist eine interdisziplinäre Künstlerin, die Zeichnungen, Gemälde, Fotografie, Texte und performative Rituale in ihrer Kunst verschmelzen lässt. Ihre malerischen Werke sind durch bunte, helle Farben und abstrakte Formen gekennzeichnet, die losgelöst von Konventionen und Normen sind; Ähnlich frei und furchtlos ist die Fotografie von Karla Hiraldo Voleau, die in ihrer Arbeit die unverfälschte Schönheit ihrer Motive einfängt. Körperlichkeit und zwischenmenschliche Interaktionen kommen dabei gleichermaßen zur Geltung wie natürliche Szenen und ungewöhnliches Stillleben. Einige Arbeiten werden zum Kauf angeboten.

  • Mindfulness

    Im hauseigenen Body & Mind Studio Arise haben nicht nur Gäste, sondern auch locals die Möglichkeit, Yoga zu praktizieren. Der Raum, der sich in den alten Gemäuern des Mondscheins befindet, ist auf Entspannung und Regeneration von Körper und Geist ausgerichtet. Dazu arbeitet das Haus mit verschiedenen Lehrern zusammen, um eine Vielzahl an unterschiedlichen Yoga-Stilen sowie auch Qigong-Klassen anbieten zu können. Darüber hinaus plant das Arise regelmäßige Workshops, Rituale und Events wie z.B. „Inner Garden" zu organisieren.

  • Aktivität

    Neben dem Body & Mind Studio Arise verfügt das Haus über ein vollausgestattetes Gym und eine sehr schöne Sauna. Für Unterhaltung und kulturellen Austausch plant das Hotel regelmäßige Events: Talks mit Lebenskünstlern, Buchpräsentationen, Live-Musik von jungen Talenten, DJ Sets, Weinverköstigungen mit regionalen Winzern und vieles mehr stehen auf dem Programm.

  • Kids & Grown ups

    Kinder und Jugendliche sind willkommen.

  • 🦴

    Hunde sind erlaubt.

Regine Geibel

„Neben meiner redaktionellen Tätigkeit plane ich unter dem Namen STUDIO REGINE GEIBEL ökologische Holzhäuser im Alpenraum und Ferienhäuser in Südeuropa; unter dem Namen 8 SENSES berate ich - zusammen mit Maren Boettcher - Hotels bzgl. Design-Refresh, Usability, Akustik, Beleuchtung“

Regine Geibel

Gründerin und Chefredakteurin